Auftaktveranstaltung
„Waldperlach gestalten“
am 21. März 2018 im Leiberheim
Die Siedler- und Eigenheimervereinigung Waldperlach-Neubiberg e.V. führte am 21. März 2018 im
Anschluss an ihre Jahreshauptversammlung die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Waldperlach gestalten“
im Wirtshaus Leiberheim durch.
Der Verein, der das Projekt initiiert und die Federführung dafür übernommen hat, lädt die gesamte
Waldperlacher Bevölkerung zur Teilnahme ein. Zielsetzung ist, gemeinsam das Leben in Waldperlach zu
gestalten und Waldperlach als lebenswerten Stadtteil weiterzuentwickeln. Unterstützt wird das Projekt
durch den Bezirksausschuss (BA) 16 mit 3.000 Euro und seitens der Landeshauptstadt München mit 9.000
Euro aus dem Förderprogramm „Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Stadt – Bürgerbeteiligung in den
Stadtvierteln“.
Auf der Jahreshauptversammlung des Siedlervereins hatte Neubibergs 2. Bürgermeister Volker Buck für
die Gemeinde Neubiberg ebenfalls die Unterstützung des Projekts zugesagt. Denn wie Buck ausführte,
bestehen viele Gemeinsamkeiten zwischen Neubiberg und Waldperlach. So gebe es grenzüberschreitende
Organisationen, Verbände, Kirchen und zahlreiche grenzüberschreitende Tätigkeiten und Veranstaltungen.
Auch die VHS und das Seniorenzentrum verzeichneten viele Teilnehmer aus Waldperlach. Vieles laufe
schon gut, aber einiges ließe sich noch verbessern.
Zur Auftaktveranstaltung „Waldperlach gestalten“, die von Janet Blume – 2. Vorsitzende des Siedlervereins
und Mitglied des BA 16 – organisiert worden war, kamen dann rund 100 Teilnehmer ins Leiberheim. Schon
die im Eingangsbereich aufgestellte Tafel „Waldperlach ist für mich“ lud alle dazu ein, erste Gedanken und
Ideen beizutragen.
Den Abend eröffnete BA16-Vorsitzender Thomas Kauer mit einem kurzen Überblick über die Situation des
Stadtteils und das Zustandekommen des Projekts. Beim derzeitigen Wachstum Waldperlachs würden die
Akzente durch Einpendler, Nachverdichtung und Ausbaumaßnahmen wie den U-Bahn-Betriebshof gesetzt.
Während Grünanlagen wie beispielsweise der Landschaftspark positiv zu bewerten seien, fehle es im
kulturellen Raum an Einrichtungen. Kauer appellierte an die Waldperlacher, jetzt gemeinsam Visionen für
die Zukunft des Stadtteils zu entwickeln. Bürgerpartizipation sei gefragt, denn gemeinsam ließe sich mehr
erreichen. Mit Unterstützung aus der Bevölkerung habe der BA 16 dann auch mehr Durchsetzungskraft
gegenüber der Stadtverwaltung.
Kurt Damaschke – 1. stellvertretender BA16-Vorsitzender und Beauftragter für Bürgerschaftliches
Engagement des PLAN im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt – stimmte dem
zu. Der Stadtteil lebe nur durch die Bürger. Sie hätten nun Gelegenheit, Inhalte zu entwickeln und sich aktiv
zu beteiligen.
Janet Blume begrüßte anschließend die Gäste und alle Waldperlacherinnen und Waldperlacher, die als
Vertreter aus Lokalpolitik und örtlichen Kirchen, von öffentlichen Einrichtungen, Vereinen und Initiativen
bereits eine Beteiligung zugesagt haben. Die lange Namensliste machte deutlich, auf welch großes
Interesse das Projekt bereits gestoßen ist.
Blume stellte auch das Konzept für „Waldperlach gestalten“ und die Veranstaltungs- und
Beteiligungsangebote vor. So soll es nach der Auftaktveranstaltung weitergehen mit
Stadtteilspaziergängen, Ideenwerkstatt, Jugendwerkstatt und der Internetplattform www.waldperlach-
gestalten.de, die ab Mitte April ins Netz gestellt wird. Bei alledem ist der Blick aber nicht nur auf die
Gegenwart und Zukunft gerichtet. Heimatforscher Franz Kerscher will auch die Geschichte Waldperlachs
bei gemeinsamen Spaziergängen in Erinnerung bringen. Die Projektergebnisse werden dann im September
bei der Abschlussveranstaltung vorgestellt und diskutiert.
Moderatorin Heidrun Eberle führte die Teilnehmer durch den weiteren Verlauf des Abends. Sie forderte
alle Anwesenden auf, ihre Ideen, Gedanken und Wünsche zum Stichwort „Waldperlach heute und morgen“
an den vier im Saal aufgestellten Ideentafeln zusammenzutragen. Diese Ideen sollen in der Ideenwerkstatt
wieder aufgegriffen werden:
Tafel 1: Qualitäten von Waldperlach (betreut durch Janet Blume und Franz Ostermeier)
Tafel 2: Soziales Miteinander: Angebote und Bedarfe (betreut durch Sabine Holzer und Sabrina
Landes)
Tafel 3: Waldperlacher/Innen unterwegs: Mobilität per Fuß, Rad, Bus, Auto, Parken (betreut durch
Gunda Wolf-Tinapp und Wolfgang Kranz)
Tafel 4: Wohnen/Freiraum/Grün/Plätze (betreut durch Studienrätin Anja Burkhardt und Thomas
Kauer).
Dabei entstanden angeregte und intensive Gespräche im Saal, welche die Relevanz des Projekts aufzeigten.
Sie mussten aufgrund der fortgeschrittenen Zeit von der Moderatorin unterbrochen werden, damit die
Betreuer der Ideentafeln die jeweiligen Ergebnisse vorstellen konnten.
An Tafel 1 war eine der Botschaften zu den Qualitäten des Stadtteils, dass Zuzügler hier alles sehr gut
finden, alteingesessene Waldperlacher dagegen die Veränderungen nicht ganz so gut. Positiv bewertet
wurden die gute Altersstruktur und Nachbarschaft, die Sportvereine, Kitas, Grünanlagen, ruhige
Wohngegend und gute, aber ausbaufähige Verkehrsanbindung.
Die an Tafel 2 angepinnten Verbesserungswünsche für das soziale Leben betrafen vor allem fehlende
Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, das Fehlen von Mittagsbetreuungsplätzen sowie eines
krippengerechten Spielplatzes. Auch ein Mangel an örtlichen Festivitäten, an Alten- und
Betreuungsangeboten und an Integrationshilfen für Ausländer wurde festgestellt.
An Tafel 3, bei der es um Mobilität und Verkehr ging, wurden ebenfalls etliche Mängel aufgelistet.
Insbesondere ging es um die Überlastung der Putzbrunner Straße und um die Parkplatznot. Gewünscht
wurden mehr Parkgaragen bei Neubauten. Zudem Verbesserungen bei der Verkehrssicherheit für
Schulwege und bessere Wegweisungen an Fußgänger- und Radwegen. Beim öffentlichen Nahverkehr
standen kürzere Taktzeiten für die Busse, mehr Parkmöglichkeiten an den Endhaltestellen sowie bessere
Verbindungen nach Putzbrunn und Neubiberg auf der Wunschliste.
An Tafel 4 waren Gedanken zu den Themen Wohnen, Freiraum, Grün und Plätze festgehalten. Hier ging es
um die Ablehnung einer ungebremsten Nachverdichtung und um den Wunsch nach Walderhaltung.
Gewünscht wurden auch ein Ausbau der sozialen Infrastruktur für Jugendliche, ein Ortszentrum mit
eigenem Gebäude, ein Jugendzentrum und ein breites Angebot an verschiedenen Wohnformen wie
beispielsweise Mehrgenerationenhäuser.
Als Nachtrag zu diesen Ideen-Zusammenfassungen ergänzte ein Teilnehmer noch die Barrierefreiheit, die
an mehreren Tafeln genannt worden sei. Ein anderer Teilnehmer merkte an, dass es in Waldperlach bereits
einen Seniorentreff gebe. Auch die beiden Vertreterinnen des Vereins WAPE wiesen auf die bei ihrem
Verein bestehenden sozialen Angebote hin. Dabei stellte Sozialpädagogin Maria Moll fest, dass ein
ähnliches Projekt wie „Waldperlach gestalten“ schon vor 16 Jahren von der WAPE durchgeführt worden sei.
Thomas Kauer fasste noch einmal zusammen, dass es jetzt um ein Miteinander und ein gemeinsames
Gestalten Waldperlachs gehe. Die Moderatorin Heidrun Eberle bestätigte, dass die große
Auftaktveranstaltung zeige, wie breit die Bürgerbeteiligung in Waldperlach angelegt sei und sehr ernst
genommen werde. An diesem Abend habe es bereits sehr konstruktive Vorschläge gegeben und so solle
auch weitergearbeitet werden.
Abschließend lud Janet Blume alle Teilnehmer noch einmal zur Mit- und Weiterarbeit am Projekt ein.
Weitere Informationen würden in der Presse und auf der Internetplattform www.waldperlach-gestalten.de
veröffentlicht werden.